Ich liege am Strand. Über mir strahlend blauer Himmel. Das Meer rauscht zart. Ich blinzle und sehe zwei süße Girls, die im seichten Wasser Ball spielen. Sie winken mir zu und rufen: „Olli, wir sind sehr gespannt auf deinen Kurzvortrag zum Thema `Die Bildung des Konjunktiv I und II`!“ Mist, das waren leider nicht die Mädchen am Strand, sondern unsere Deutsch-Referendarin Frau Quarznitzka, die mich gnadenlos aus meinen Urlaubsträumen riss. Dann gab mir Mieps noch einen kumpelhaften Rippenstoß und ich wusste wieder, wo ich war. Leider nicht am Strand, sondern im Deutsch-Unterricht. Zugegeben, die Quarzi, wie wir die angehende Lehrerin für Deutsch und Geografie liebevoll nennen, sieht auch nicht verkehrt aus, aber kein Vergleich zu den Mädels am Strand. Warum war ich überhaupt eingeschlafen? Ach ja, der Franz Speckmann begann gerade seinen Vortrag über die Wortarten, nachdem er genüsslich eine halbe Flasche Saft geschlürft hatte und dann intelligent wie immer bemerkte: „Wenn ich im Unterricht schon nicht essen darf, dann muss ich wenigstens ausreichend Flüssigkeit zu mir nehmen!“ Ihr versteht sicher, dass die grammatische Höchstleistung von Specki ein guter Grund zum Schlafen war. Aber jetzt sollte ich meinen Vortrag on stage halten. Quarzi schenkte mir ihr zuckersüßes Lächeln als Aufmunterung und ich trabte nach vorne. Zu Hause hatte ich mich gut auf den Vortrag vorbereitet, Folien beschrieben u.s.w. und es klappte dann auch alles prima, obwohl ich Grammatik mehr als ätzend finde. Quarzi hatte nur ein bisschen was auszusetzen und ich kriegte eine 2. Damit konnte ich zufrieden sein. Aber eigentlich war ich mit meinen Gedanken immer noch an dem Strand. Na, bei einer Raumtemperatur von 27°C auch kein Wunder. Die Hitze zurzeit ist mehr als gnadenlos und das im Frühling! Lehrer und Schüler hängen ganz schön durch. Die Pauker lassen es sich nicht anmerken und spulen ihren letzten Stoff vor den Sommerferien gewohnt ab, auch im verkürzten Unterricht. Aber wir Schülerpersönlichkeiten leiden gewaltig unter diesen Bedingungen!!! Unser geschmeidiger Sportlehrer Herr Flink scheuchte uns trotzdem gnadenlos im Ausdauerlauf um den Teich im Park neben der Schule. Und da passierte es. Speckmann wollte sich nur mal kurz am Wasser mit ein paar Spritzern abkühlen und plötzlich war er weg. Das Wasser hatte ihn mit dem Kopf zuerst verschlungen. Sportfreund Flink verfiel in Schnappatmung, stürzte sofort hinterher und zog unseren Specki an Land. Erste Hilfe wurde nicht gebraucht, denn Specki war gar nichts passiert, nur wie ein begossener Pudel sah er aus. Tecumseh Schmidt tröstete den Unglücksraben auf seine „charmante“ Art: „Keine Angst Specki, Fett schwimmt immer oben!“ Herr Flink konterte mit einem Tadel für den „Indianer“ und das war mehr als richtig. Nach Unterrichtsschluss gab`s für den Wassermann eine Extrarunde Kuchen von Herrn Flink spendiert und wir durften alle (außer Tecumseh) mit muffeln.
Schöne Ferien wünscht euch Olli!