Hi Leute,
hier ist endlich wieder Olli mit einem Statement. Denen, die mich noch nicht kennen, stelle ich mich kurz mal vor: Also, ich bin der Olli und schreibe hier immer über mich, meine Familie, meine Schule und was so los ist. Ich gehe jetzt in die 9. Klasse und Mieps ist mein bester Kumpel. Zu meiner Familie gehören Mama, Papa, die Omma und meine große Schwester Susanne, genannt Susi. Sie macht eine Ausbildung zum Patissier, das sind die, die in der Küche für den süßen Kram zuständig sind, also Torten und so`n Zeug. Seit Monaten habt ihr nichts von mir gehört. Genauso lange nervt uns dieses Corona-Virus und vieles ist anders. Als der erste Lockdowm losging, dachten Mieps und ich noch: „Ist doch `ne geile Sache, wenn man die Schule mal ein paar Tage nicht von innen sieht!“ Aus den paar Tagen wurden Wochen, aus einem Lockdown wurden drei. Leute, ich sage es ehrlich. Nie hätte ich gedacht, dass ich mich mal nach der Schule sehnen würde. Aber genauso war`s. Wenn man alle Home-Schooling-Aufgaben „strebsam“ erledigen wollte, musste man schon jeden Tag straff am heimischen Computer sitzen. Und Mama, die im Home-Office war, fand regelmäßig Zeit, meinen „Arbeitseifer“ zu überprüfen. Ruhe zum Arbeiten hatte ich ausreichend, aber nach ein paar Wochen wurde es mir zu ruhig. Mir fehlten die Kumpels, besonders natürlich Mieps, und sogar das ewige Generve und Gejammere vom dicken Speckmann. Ich hätte auch die hochintelligenten Kommentare von Tecumseh Schmidt, der nun in unserer Klasse eine weitere Ehrenrunde dreht, gerne in Kauf genommen für ein bisschen Normalität.
Von Ruhe konnte der Mieps allerdings nur träumen, denn er hat eine kleine Schwester, die in die 3. Klasse geht. Vor der war er nur sicher, wenn sie mit ihrer Freundin telefonierte oder vor der Glotze saß. Ansonsten wurde der Ärmste massivst von ihr beansprucht. Die Krönung passierte dann im dritten Lockdown, als Jule-Rebecca, so heißt das Kind, sich weigerte, zur Videokonferenz mit ihrer Klassenleiterin zu erscheinen und sich stattdessen demonstrativ im Bad einschloss. Zuvor hatte sie ihren großen Bruder, also Mieps, instruiert, für sie an der Videokonferenz teilzunehmen. Dort sollte er mitteilen, dass Jule-Rebecca so lange im Bad bleiben würde, bis sie Frau Schneidermann, ihre Klassenlehrerin, wieder in echt sehen könne. Die kleine Jule-Rebecca hängt eben sehr an ihrer Klassenlehrerin. Na, ist das nicht süß? So sehr hat die Kleine ihre Lehrerin vermisst. Ich mag unsere Frau Timm zwar auch, aber noch viel mehr mag ich ihre Tochter Tine, die in die Parallelklasse geht. Bloß, die weiß das noch nicht. Mieps meint, ich muss da jetzt endlich mal was dran ändern und „rangehen“. Der Gute sorgt sich immer so um mich. Die „Badezimmeraktion“ käme für uns natürlich nicht in Frage, aber auch wir Großen waren echt froh, als wir wieder mal mit den verehrten Paukern reden konnten.
Mittlerweile ist schon wieder voll Schulstress angesagt. Meine Noten sehen bis jetzt ganz passabel aus, während Mieps wohl einen „Bauen Brief“ bekommen wird, genauer gesagt seine Mutter. In Mathe kapiert er gerade gar nichts, obwohl unsere neue Mathelehrerin Frau Zumsel es sehr geduldig erklärt. Mama machte mir den Vorschlag, mit Mieps eine Lernpatenschaft zu gründen. Papa sieht das etwas skeptisch. Er meint, wenn wir beiden Jungs zusammenhocken, kommt doch nichts schulisch Hochwertiges dabei raus. Wir wollen ihm das Gegenteil beweisen! Das klappt schon!!
Beim nächsten Mal mehr, auch darüber. Euer Olli
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