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SZ: Welche Gründe sind maßgebend dafür, dass Sie Lehrerin geworden sind und warum haben Sie sich für Englisch und Russisch entschieden?
FA: Ich habe eine Schulzeit erlebt, die nicht so schön war und auch nicht ganz so spannend. Ich hätte nie gedacht, dass ich nach dem Abitur mal Lehrerin werde. Dann habe ich erst Ägyptologie und Arabisch studiert und in diesen Jahren angefangen, für minderjährige Flüchtlingskindern Deutsch zu unterrichten, ehrenamtlich. Ich stellte fest, dass mir das ganz toll Spaß macht und mir das auch ganz gut liegt und dann habe ich entschieden Lehrerin zu werden. Demzufolge wusste ich auch, dass mir Sprachen liegen und deshalb habe ich mich für Russisch und Englisch entschieden.
SZ: Mit Englischkenntnissen kann man sich fast in der ganzen Welt verständigen. Warum sollte man, Ihrer Meinung nach, Russisch lernen?
FA: Das ist eine sehr gute Frage, die wird auch immer im Lehrerzimmer heiß diskutiert. Ich glaube, beim Sprachen lernen, wenn es nicht gerade eine Weltsprache wie z.B. Englisch oder Spanisch ist, sollte man sich selbst fragen, was einen kulturell und gesellschaftlich interessiert. Bei Russisch finde ich es spannend, dass es so ein großes Land ist. Wenn man sich mal die Weltkarte anschaut, sieht man schon, dass Russland ganz schön viel Raum einnimmt. Für mich war auch interessant, dass ich durch ganz Zentralasien reisen und mich da auf Russisch verständigen kann, weil dort Russisch die zweite Amtssprache ist.
SZ: Schildern Sie und bitte Ihre ersten Eindrücke von unser Schule?
FA: Als ich das erste Mal in diese Schule gekommen bin, das war ja beim Schulfest letztes Jahr, da habe ich mich darüber gefreut, dass das Gebäude so schön bunt ist. Als ich reinkam, dachte ich mir: „Oh Gott, wie soll ich mich hier jemals zurecht finden?“ Und es ist tatsächlich so, dass ich mich heute immer noch verlaufe, weil es so verwinkelt ist.
SZ: Haben Sie sich jetzt schon gut eingelebt?
FA: Ich denke doch, dass ich mich gut eingelebt habe. Gerade im Umgang mit meiner 5b, die ich ja jeden Tag um mich habe, das ist jetzt schon richtiger Alltag geworden.
SZ: Wie würden Sie Ihre 5b beschreiben?
FA: Ja, sehr lebhaft auf jeden Fall. Sie brauchen sehr viel Zuwendung und viel Aufmerksamkeit. Manchmal merkt man doch, dass der Sprung von der Grundschule in die Sekundarschule doch ganz schön groß ist und man sich noch mit kleinen „Wehwehchen“ wie z.B. „Schnürsenkel zubinden“ und „Meine Jacke ist verschwunden“ beschäftigen muss. Da geht’s noch weniger ums Unterrichten als um das Kümmern.
SZ: Wo leben Sie und was gefällt ihnen besonders an Ihrem Wohnort bzw. was gefällt Ihnen nicht?
FA: Ich wohne schon seit 10 Jahren in Leipzig und das ist wirklich für mich die schönste Stadt in Deutschland. Ich möchte nirgendwo anders leben. Ich schätze daran besonders, dass es ganz viel Kulturelles gibt, ganz viele Konzerte, genauso viele Museen und ganz viele tolle Restaurants, wo man gut essen gehen kann.
SZ: Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, haben Sie ein Hobby?
FA: Ich versuche so viel wie möglich zu reisen. Das ist mein größtes Hobby neben den Sprachen, die ich lerne. So habe ich letztes Jahr angefangen, Spanisch zu lernen. Das mache ich hauptsächlich, damit ich die Welt bereisen kann.
SZ: Welche Eigenschaften schätzen Ihrer Meinung nach andere Menschen an Ihnen?
FA: Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit
SZ: Was essen Sie besonders gern?
FA: Alles, was aus dem asiatischen Raum kommt.
SZ: Was lesen Sie momentan?
FA: Von Ken Follett „Die Pfeiler der Macht“
SZ: Was ist Ihr Lieblingsfilm?
FA: „Stand by me“
SZ: Was ist Ihre Lieblingsmusikrichtung?
FA: Punk
SZ: Was ist Ihr Lieblingstier?
FA: Fuchs und Igel
SZ: Was ist Ihr Lebensmotto?
FA: Ich habe eigentlich kein Lebensmotto. Ich habe das Ziel, so viel wie möglich von der Welt zu sehen und meine Zeit darauf zu konzentrieren.
SZ: Wir bedanken uns für das Interview.
Mit Frau Armgart sprachen Austen und Bastian.