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Interview mit Herrn Amende

„… es müssen sich an einer Schule, die Schüler wohlfühlen, die Lehrer wohlfühlen.“

 Herr Amende im Interview mit HOT

 Der neue Schulleiter stellt sich den Fragen der Redakteure Shanice, Pascal und Florian

SZ: Schildern Sie uns Ihre Eindrücke von Ihrer neuen Schule, die Sie nach den ersten Schulwochen gewonnen haben! (Schulalltag, Schüler, Kollegen)

HA: Mir gefällt es an der Schule ganz gut. Als ich das erste Mal hierher kam, fand ich es interessant, dass die Schule von außen so schön bunt ist und war erstaunt, dass sie auch von innen so schön bunt ist. Da war ich sehr gespannt, ob die Schüler auch so schön bunt sind. Das waren sie dann nicht. Ich unterrichte eigentlich gerne in allen Klassen, da ich ja außer Klasse 5 alle in Musik habe. Mit den Kollegen komme ich mittlerweile auch sehr gut klar, wir arbeiten gut zusammen. Im Schulalltag haben wir schon ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, also etwa verkürzter Unterricht statt Hitzefrei. Wir sind dabei, Schülerauszeichnungen vorzubereiten und das Weihnachtsprogramm, haben die Regelungen für die Fremdsprachenschüler schon etwas verbessert und werden da auch weiter in dieser Richtung noch einige Sachen ändern.

 

 

SZ: Sie sind Lehrer für Deutsch und Musik. Warum haben Sie sich für die Stelle als Schulleiter beworben?

HA: Ich bin natürlich Lehrer für Deutsch und Musik, obwohl ich vorher Geschichte studiert habe. Dann war aber zu wenig Platz für Musik, denn ich habe in einer Band gespielt. Da habe ich mich dann neu entschieden und Deutsch und Musik studiert. Ich bin seit 1991 Lehrer und seitdem auch immer an Schulentwicklung mit beteiligt im Land Sachsen-Anhalt. Ich habe Lehrpläne mitgeschrieben, Lehrbücher für Sachsen-Anhalt geschrieben. Da war dann für mich irgendwann das Ziel zu sagen, ich würde gern eine Schule auch so entwickeln und führen, die meinen Idealen und Vorstellungen entspricht. Deshalb habe ich mich für diese Stelle hier beworben. Ich wollte nicht in eine Stadt, obwohl ich in einer Stadt am Stadtrand wohne. Ich wollte gerne in ein ländliches Gebiet und da bot sich dann Zöschen an.

 

 

 

SZ: Was möchten Sie als Schulleiter an unserer Schule bewirken?

HA: Ich habe so ein Ideal, von dem ich denke, es müssen sich an einer Schule die Schüler wohlfühlen, die Lehrer wohlfühlen. Die Eltern müssen sich nicht an der Schule wohlfühlen, aber sie müssen wissen, dass ihre Kinder an der Schule gut aufgehoben sind und alle einen guten Abschluss schaffen. Und das hinzubekommen, dass alle jeden Tag gerne in die Schule kommen, das ist so mein Idealbild.

 

 

SZ: Welche Höhepunkte wird es in diesem Schuljahr geben?

HA: Bei den Höhepunkten haben wir natürlich einen Höhepunkt mehr als sonst. Zunächst haben wir das Weihnachtsprogramm, wir sind da in der Vorbereitung. Dann werden wir erstmalig die Grundschüler der 4. Klassen zu einem Schnupperunterricht zu uns einladen.

Wir werden am 28. Februar 2017 eine Feierstunde zum 40. Jahrestag des Bestehens der Schule haben und dann am 6. Mai das große Schulfest. Das geht 15 Uhr los, da werden wir eine ganze Menge Gäste haben und alle Schüler werden mit beteiligt sein.

 

 

SZ: Wir haben gelesen, dass es einen neuen Schulförderverein geben wird. Warum halten Sie das für wichtig?

HA: Den Schulförderverein gibt es schon, der ist bereits gegründet. Die Beantragung des Vereins beim Vereinsregister ist beim Notariat beglaubigt worden. Der Förderverein bietet vielfältige Möglichkeiten, die Schule zu unterstützen. Das kann zum einen passieren über die Spenden, die Mitgliedsbeiträge, das kann aber auch durch Unterstützung personeller Art passieren, also dass uns Elternteile oder Firmen helfen bei irgendwelchen Dingen. Man kann damit viele Dinge bewirken, für die die Schule leider zu wenig Geld hat aus den Haushalten des Landes und der Stadt. Um unser Lernen hier so angenehm wie möglich zu machen, haben wir so die Möglichkeit, Dinge zu bewirken, z.B. Schülerauszeichnungen und Ähnliches.

 

 

SZ: Wir haben auch gehört, dass der Schulsanitätsdienst unterstützt werden soll.

HA: Ja, das ist richtig. Wir werden den Schulsanitätsdienst mit einem Ausbilder vom DRK unterstützen, was dann auch über den Förderverein laufen wird, der sich dort mit einbringt. Das sind eben Sachen, die wir mit dem normalen Geld, was uns zur Verfügung steht, nur schwer leisten könnten.

 

 

SZ: Sie haben für den Schulförderverein einen Logo-Wettbewerb ausgerufen. Wie viele Entwürfe sind denn eingegangen und wer entscheidet über das beste Logo?

HA: Es entscheidet natürlich der Vorstand vom Schulförderverein, die werden sich das anschauen. Ich denke, es sind cirka 10 Vorschläge aus verschiedenen Klassenstufen eingereicht worden. Die Großen aus den 9. und 10. Klassen haben sich etwas zurückgehalten, die anderen Klassenstufen haben, glaube ich, alle etwas eingereicht. Wir werden das Ganze dann unten im Schaukasten ausstellen und die Platzierungen dazu schreiben. Die ersten Drei bekommen natürlich ihre Bluetooth-Box, die bei mir schon im Schrank steht.

 

 

SZ: War Lehrer Ihr Traumberuf oder hatten Sie auch andere Träume?

HA: Nein, erstmal nicht. Ursprünglich wollte ich Landwirtschaft studieren. Da war aber das Problem, dass ich vorher noch eine Berufsausbildung hätte machen müssen. Das war mir dann doch ein bisschen lange, bis ich dann irgendwann fertig bin. So habe ich mich dann entschieden, erst einmal als Lehrer anzufangen zu studieren, wie schon gesagt, erst Ur-und Frühgeschichte und dann Deutsch und Musik. Aber ich bin mit meinem Beruf sehr zufrieden. Er ist sehr interessant und abwechslungsreich, denn kein Tag ist wie der andere. Das ist das Schöne am Beruf.

 

 

SZ: Welche Musik hören Sie privat gerne und welche Instrumente spielen Sie?

HA: Privat höre ich eigentlich fast alles. Wer jetzt die Vorstellung hat, der Musiklehrer hört zu Hause Beethoven, das mache ich nicht. Ich höre  natürlich Musik aus den 60er-und 70er-Jahren, aber auch ganz moderne Musik, denn ich habe zwei Kinder im Alter von 14 und 16, die dasselbe hören wie ich oder umgekehrt. Das heißt also, ich bin da sehr offen. Wichtig ist für mich, dass die Musik von der Qualität her gut gemacht ist. Mir kommt es wenig auf die Stilrichtung an, sondern ich gucke, wenn man etwas macht, ob das Techno, Hip-Hop oder Rockmusik ist, sollte es qualitativ gut sein. Ich spiele selbst Gitarre, Bassgitarre und alles, was Tasten hat.

 

 

SZ: Bitte stellen Sie uns kurz Ihre Familie vor!

HA: Ich habe drei Kinder, eine große Tochter, die Ärztin ist und gerade ein Baby bekommen hat, also ich bin jetzt Opa. Den Begriff finde ich noch nicht so toll, aber es ist nun mal so. Und ich habe, wie schon gesagt, noch zwei Kinder im Alter von 14 und 16. Meine Frau ist auch Lehrerin. Sie ist ausgebildete Sekundarschullehrerin für Englisch und Geschichte, hat sich aber vor fünf Jahren entschieden an die Grundschule zu gehen und arbeitet jetzt an der Grundschule in Hohenturm.

 

 

SZ: Wo leben Sie und was mögen Sie an Ihrem Wohnort bzw. was mögen Sie nicht?

HA: Ich wohne am Stadtrand von Halle, eigentlich auf dem Dorf in Reideburg. Schön ist, dass es dort sehr ruhig ist. Dafür, dass es eine Großstadt ist, leben wir dort sehr ruhig. Ich wohne also am Feld, bei mir kommen jeden Abend der Fuchs vorbei und die Rehe. Das finde ich sehr schön. Gut finde ich auch, dass meine Kinder die Chance haben, in zwei Minuten am Bus zu sein und in zehn Minuten mitten in der Stadt. Wenn die etwas machen wollen mit Freunden, ist das relativ günstig und ich muss nicht mit dem Auto Taxi spielen. Was mag ich nicht so? Ich wohne leider dort, wo die Flugzeuge starten und das bringt gerade in der Nacht durch DHL eine ganze Menge Unruhe. Das ist also weniger schön. Aber das bringt auch eine ganze Menge Arbeitsplätze für uns, also kann ich mit dem Übel  leben. Ansonsten bin ich mit der Mischung aus Dorf und Stadt sehr zufrieden.

 

 

SZ: Welche Hobbys haben Sie bzw. wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

HA: Wenn ich Freizeit habe neben meinen anderen Tätigkeiten, dann habe ich natürlich Haus und Grundstück. Da muss ich immer mal ein bisschen was machen, z.B. den Rasenmäher schieben und den Garten umgraben. Ich bin in meiner Freizeit im Sport tätig als Trainer und bin auch Abteilungsleiter Triathlon im Sportverein in Halle. Wir haben die ganzen Sportschüler, die Leistungssportler, mit dabei. Dort habe ich eine ganze Menge zu tun, fahre auch mit ins Trainingslager. Ich treibe auch sehr gerne selber Sport, wenn ich die Zeit habe, fahre Fahrrad, gehe laufen und schwimmen, so wie das zum Triathlon gehört.

 

 

SZ: Welche Person in der Geschichte, Politik oder privat hat Sie besonders beeindruckt und warum?

HA: Da gibt es viele, das ist jetzt schwierig zu sagen. Einer, der mich wirklich beeindruckt hat, ist ein Schriftsteller, den ihr alle sicherlich kennt. Es ist Goethe, weil er in seiner Zeit so ein Universalgenie war. Er wusste so ziemlich alles und hat in allem geforscht, was in seiner Zeit möglich war und dazu noch künstlerisch sehr wertvolle Sachen produziert. Der war Minister für Bergbau, Verteidigung und Finanzen, hat ein Theater geleitet, hat Zeitungen herausgegeben, Bücher geschrieben, Forschungen im Bergbau betrieben, hat die Farbenlehre entwickelt, war also ein ganz vielseitig interessierter Mensch. Das finde ich schon toll. Es wäre schön, wenn ich da noch ein bisschen weiter käme, aber da habe ich zu wenig Zeit.

 

 

SZ: Welche Eigenschaften anderer Menschen mögen Sie und welche nicht?

HA: Ich mag es vor allem, wenn jemand freundlich ist und wenn man ehrlich und offen ist. Genau das Gegenteil mag ich also nicht. Wenn jemand lügt, nicht offen ist, verschlossen ist, nicht ehrlich ist, das find ich nicht so schön. Was ich ganz wichtig finde bei Menschen, man sollte kritikfähig sein, mit Kritik umgehen können. Das ist das Wichtigste. Wenn man zusammen irgendetwas macht, wird es immer Kritik geben, es werden nicht immer alle einer Meinung sein. Trotzdem muss man sich hinterher in die Augen sehen und zusammen arbeiten können.

 

SZ: Wie würden Sie sich selbst charakterisieren?

HA: Ich denke, dass ich klare Ziele habe, dass ich meist freundlich und aufgeschlossen bin, sowohl zu den Schülern, als auch zu meinen Kollegen. Auch in der Familie wird mir nachgesagt, dass ich durchaus humorvoll bin. Eine meiner großen Schwächen sind die Korrekturzeiten für Arbeiten. Da muss ich mich immer sehr anstrengen, dass ich das immer in der richtigen Zeit auch schaffe. Das hängt damit zusammen, dass ich gut beschäftigt bin. Da muss ich mich immer anstrengen, dass die Schüler ihre Kurzkontrollen möglichst schnell zurückbekommen. Aber ich gebe mir Mühe, dass ihr nicht so lange warten müsst.

 

 

SZ: Haben Sie ein Lebensmotto? Wenn ja, welches?

HA: Mein Lebensmotto ist Optimismus, also immer optimistisch an die Sachen herangehen. Nicht zu fragen, was nicht geht, sondern dann zu fragen: Warum geht es nicht? und Warum soll das nicht trotzdem gehen?

 

SZ: Vielen Dank für das Interview!

 

Die Bundesagentur für Arbeit informiert und berät zu allen Fragen rund um die Themen Berufsausbildung und Studium an dieser Schule. Weitere Informationen dazu im Portal der Bundesagentur für Arbeit.

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